Yamaha XV 125 Virago â Louis Spezial-Umbau
Dass ein barocker Mini-Chopper von Yamaha eine tolle Basis fĂŒr ein Custombike sein kann, beweist das Werk einer Gruppe von Louis Azubis: Sie machten aus der XV 125 einen einzigartigen Drag-Racer.


Yamaha XV 125 Virago
â vor dem Umbau
Ein Werk von Louis Azubis â Azubi-Bike 2016
Auf der WerkstattbĂŒhne stand eine Yamaha XV 125 Virago, weitgehend original belassen, mit barocker Sissybar ausgerĂŒstet und optisch wie technisch vom Topzustand weit entfernt. LĂ€sst sich aus solch einer Basis ein fahrtĂŒchtiges, individuelles Bike gestalten, das stilistisch richtig anmacht? Unser kleines Team ambitionierter Einzelhandels-Azubis nahm die Herausforderung begeistert an.


Gestalterisch hatte der Louis Nachwuchs freie Hand, eigene Vorstellungen umzusetzen. Bedingung war nur, dass der Umbau in fĂŒnf Tagen fertig sein sollte und nicht mehr als 2016 Euro kostet. Die Nachwuchs-Customizer peilten nach kurzer Diskussion einen Vintage-Look an, mit reichlich antiker Patina, aber es sollte keinesfalls ein Chopper werden, sondern eher in Richtung Racer gehen. Ein mutiger Plan!
Vor der Umgestaltung war zunĂ€chst die FahrtĂŒchtigkeit der kleinen Virago wiederherzustellen. Kettensatz und BremsbelĂ€ge waren zu wechseln, der Vergaser zu reinigen und mit neuen Dichtungen und Schwimmernadelventil zusammenzubauen, das spröde Ansauggummi zu tauschen und eine neue Batterie zu installieren. Ein Motorölwechsel war an dem alten XV-Motor ĂŒberfĂ€llig, und eine frische ZĂŒndkerze nebst ZĂŒndkabel sorgte schlieĂlich dafĂŒr, dass er wieder rund und gesund seine Viertaktmelodie zum Besten geben konnte. NatĂŒrlich waren ganz nebenbei jede Menge Teile zu reinigen, zu entrosten oder frisch zu schmieren.


Dann der spannendste Teil des Projekts: Die Yamaha sollte einen völlig neuen Look erhalten. Ein Chopperlenker z. B. ist kein solcher mehr, wenn man ihn einfach mal racemĂ€Ăig verkehrt herum montiert. Die alte Sitzbank sollte einem Cafe-Racer-Heckteil weichen. Aber wie passt man dieses an den Rahmen an, was darf dazu weggesĂ€gt werden, wie baut man stabile Halter aus Metall? Unser Werkstattmeister stand dem jungen Kreativ-Team mit Rat und Tat zur Seite. Der rostige Auspuff musste aus Budget-GrĂŒnden bleiben, also wurde er mit der DrahtbĂŒrste gereinigt, schwarz matt lackiert und mit etwas Auspuffband optisch angereichert. Ja, ein böses Schwarz war die Farbe der Wahl auch fĂŒr den Rest des Bikes. Aber ein kleiner Kontrast musste doch sein, so wurden die beiden Seitendeckel an der Front rostbraun gesprayt. Das Lackieren mit der SprĂŒhdose war ebenfalls eine neue Erfahrung fĂŒr unsere Jungstilisten â anschleifen, sorgfĂ€ltig entfetten, die SprĂŒhdose im richtigen Abstand nicht zu schnell und nicht zu langsam fĂŒhren, ohne Nasen, LĂ€ufer und Orangenhaut zu hinterlassen, gar nicht so einfach!

Und dann die Elektrik â kleine LED-Blinker sollten her, dazu ein extra heller LED Frontscheinwerfer. Die Blinker ĂŒber ein passendes Relais ansteuern und alles sorgfĂ€ltig verkabeln, eine schöne Fummelei.
Nach fĂŒnf Tagen konzentrierter Teamarbeit prĂ€sentierten unsere Azubis dann dem staunenden Rest der Firma das Endergebnis â ein wieder funktionstĂŒchtiges, nun sub-zero-cooles Custombike, das sich aufgrund der niedrigen Sitzhöhe und des krassen Lenkers zugegeben etwas gewöhnungsbedĂŒrftig hĂ€ndelt, ohne dabei aber unfahrbar zu sein. Wer macht das mit so geringer Vorerfahrung in so kurzer Zeit wohl besser?

Motorrad Reparaturanleitung
Die Entwicklung von Louis ist untrennbar verbunden mit der beispiellosen Erfolgsstory des Motorrads in seiner Entwicklung vom Fortbewegungs- und Transportmittel zum Liebhaberfahrzeug und FreizeitgerÀt