Suzuki GZ 125 Marauder – Louis Spezial-Umbau
Wenn aus einem 20 Jahre alten Bonsai-Cruiser von Suzuki in nur fünf Tagen ein rattenscharfer Custom-Bobber wird, dann waren wieder die Azubis von Louis am Werk. Großes Umbau-Kino!
Suzuki GZ 125 Marauder
– vor dem Umbau
Azubi-Bike 2017
Ein Jahr nach dem tollen Erfolg der Yamaha XV 125 stürzte sich im Dezember 2017 ein neues Azubi-Team auf eine technisch noch intakte Suzuki GZ 125 Marauder, um daraus nach eigenen Vorstellungen ein neues Special-Bike aufzubauen und die eigenen Fähigkeiten im Customizing zu erproben. Unsere jungen Kreativen fanden die Marauder dank der kleinen Speichenräder bestens geeignet für einen klassischen Bobber-Look. Zu einem flachen breiten Lenker, kurzen minimalistischen Schutzblechen und einem Solositz sollte eine neue Farbgestaltung in Cremetönen kommen. Für einen fülligen, muskulösen Look bekamen sie von Bridgestone breitere E-Max Reifen.
Vom angestaubten Cruiser zum rattenscharfen Bobber
Zunächst wurde die Maschine weitgehend zerlegt. Tank und Schutzbleche wanderten auf die Werkbank, das Frontschutzblech wurde zum Kürzen mit Klebeband schön symmetrisch abgeklebt und mit Säge und Feile in eine neue Form gebracht. Die Säge kam auch am Rahmenheck zum Einsatz, von dem nur zwei offene Stummel übrig blieben.
Nach dem Anschleifen, Entfetten und Grundieren erhielten Tank, Frontfender und Seitendeckel aus der Spraydose einen neuen, weißen Farbton. Während der Lack trocknete, machten sich die Azubis über das Fahrwerk her.
Tiefer, breiter puristischer
Kurze Stoßdämpfer sorgen jetzt für einen kompakteren Look der Maschine, ein flacher schwarzer Dragbar-Lenker unterstützt optimal die geduckte Gesamtlinie. Mit CNC-gefrästen Handhebeln, Alu-Lenkerendenspiegeln und edlen Custom-Fußrasten kommen luxuriöse Details an die 125er.
Bevor die Räder mit den neuen und von Hand montierten Reifen wieder ins Fahrwerk wandern, werden die Markenschriftzüge mit einem weißen Farbstift optisch reizvoll hervorgehoben. Siehe da – schon gewinnt das neue Bike deutlich an Gestalt.
Dann geht es an die Elektrik. Ein lichtstarker, aber klassisch geformter LED Scheinwerfer und neue LED-Blinker werden sorgfältig mit haltbar vercrimpten Japansteckern angekabelt. Die rückwärtigen Blinker mit integrierten Rücklichtern passen perfekt in die offenen Stummel der Heckrahmenrohre. Ein passender Blinkgeber sorgt für korrekte Blinktaktung.
Am Heck entscheidet sich das Team zur Unterstützung des Vintage-Looks für ein Aluminium-schutzblech, das 2 cm über dem Reifen mit einer Rundstrebe an der Schwinge angebracht wird.
Was man mit Lack alles machen kann
Der Bobber ist schon deutlich als solcher zu erkennen, aber so ganz zufrieden ist unser Umbau-Team noch nicht. Gern würde man das Bike mit einem Echtleder-Sattel ausstatten, aber das lässt der Zeitrahmen nicht mehr zu. Also wird der schwarze Originalsitz mit Foliatec Sitzbankfarbe lackiert. Das Ergebnis ist überraschend gut – die neue Oberfläche lässt sich von durchgefärbtem Vinyl kaum unterscheiden. So erhalten auch die Griffe eine Farbdusche im gleichen Farbton. Als letzten Kick bekommen auch noch die Tankflanken mithilfe einer Schablone und flexiblem Lackierer-Spezialklebeband das gleiche Hellbraun.
Aber irgendetwas fehlt unseren jungen Designern noch – vielleicht würde etwas Schwarz im Motorbereich das Bike interessanter wirken lassen? Ventildeckel und Seitendeckel werden also schwarz lackiert. Auspuffband am Krümmer muss für die Vintage-Optik natürlich auch sein – am besten gleich richtig spektakulär: die zwei parallel gewickelten verschiedenfarbigen Bänder machen eine Menge Arbeit, aber auch ordentlich was her.
Nach 5 arbeitsreichen Tagen rollt der fertige Mini-Bobber von der Hebebühne, und das Azubi-Team dreht begeisterte Runden auf dem Hof. Schon beginnt die Diskussion, was noch alles hätte verändert werden können, aber wir finden das erzielte Arbeitsergebnis auch so einfach klasse!
Bei dem gezeigten Umbau handelt es sich um ein Schaustück – wer es zuhause nachvollziehen möchte, sollte bedenken, dass viele Universalteile selbstständig angepasst und modifiziert werden müssten. Zubehör wie kürzere Stoßdämpfer, Auspuff und Breitreifen bedürften einer TÜV-Einzelabnahme, die eventuell problematisch werden könnte.