KAWASAKI Z 125 – Louis Spezial-Umbau
KAWASAKI Z 125
– vor dem Umbau.
Azubi-Bike 2018
Flat Track Racing ist ein traditioneller Bahnrennsport, der in den USA schon seit den 1920er Jahren betrieben wird. Die Rennen werden auf ovalen, ebenen Sand- oder Aschebahnen mit losem Untergrund abgehalten. Gefahren wird in kleinen Gruppen mit bis zu 6 Teilnehmern, die in Linksrichtung um den Kurs driften. Anders als Speedway Maschinen haben Flat Track Bikes heute Federung und eine Hinterradbremse.
Ein cooler Tracker soll es werden
Als das Louis Azubi Custom-Team im Projektjahr 2018 die nagelneue, von Kawasaki zur Verfügung gestellte Z 125 vor sich sah, fiel rasch der Entschluss, den kernigen kleinen Einzylinder mit dem wendig-kurzen Radstand in einen heftigen Flat Tracker zu verwandeln. Das Team hatte 5 Arbeitstage und 2018 Euro für den Umbau zur Verfügung und machte sich mit Feuereifer ans Werk.
Komplett-Umbau an Front und Heck
Zunächst wurde das Bike gründlich „gestrippt“ und das Flat Track Heck angepasst. Dazu wurden aus Bandstahl Halter angefertigt (s. Abb.), die das Heck in waagerechter Position fixieren. Als Sitzpolster kam eine passend zurechtgeschnittene Rothewald Arbeitsmatte zum Einsatz. Die Schnittkanten und die Oberfläche lassen sich mit grobem Schleifpapier und einem Schleifklotz in Form schleifen und anrauen, sodass ein gleichmäßiges Erscheinungsbild entsteht, welches an Rauleder erinnert.
Die Front erhielt mit Hilfe einer Startnummernmaske ein neues Gesicht. Diese wurde aus einer Kunststoffplatte gefertigt, mit einem Sirius Lampenhalter an der Gabel befestigt und mit Highsider LED Scheinwerfern und einem LED Standlicht ausgerüstet.
Ein tiefer Griff in die Zubehörkiste
Ein breiter, schwarz beschichteter LSL Tourenlenker liefert mit gazzini Griffen und gefrästen Puig Handhebeln die gewünschte aufrechte Sitzhaltung für den Fahrer, dessen Füße nun auf Enduro-Fußrasten sicheren Halt finden. Die Anschlagkanten der Fußrasten ließen sich mit einer Feile leicht an die Halter der Kawa anpassen. Die vorderen Blinker sind in die Arme der Lenkerendenspiegel integriert, hinten sorgen schmale gazzini Lauflichtblinker für Fahrtrichtungsanzeige, ein Kellermann R2 Blinkgeber gewährt die korrekte Taktung. Der originale Kupplungszug war für den Lenkerumbau leider etwas zu kurz, passender Ersatz konnte von einer ZZR 600 entliehen werden. Optisch ansprechender als der originale Kühlwasser-Ausgleichsbehälter erscheint für den Umbau eine Primus Brennstoffflasche aus dem Campingzubehör. Zur Montage am Rahmen wurde ein Halter angefertigt, der Schlauchanschluss ließ sich mit Hilfe eines Universalbenzinhahns basteln, dessen Stutzen mit Hilfe eines geschnittenen Gewindes und Zweikomponentenkleber wasserdicht in der Metallflasche fixiert werden konnte.
Jede Menge Feinarbeit
Das sportliche Erscheinungsbild unterstreichen seitlich angebrachte, ovale Startnummerntafeln, die zugleich das Rahmendreieck verkleiden. Das Kennzeichen verschwindet mit Hilfe eines Protech Kennzeichenhalters elegant unter dem Heck. Ein Sportauspuff weckt das erstaunliche, sonore Soundpotential des kleinen, aber kräftigen Viertaktmotors. Pirelli MT60 Reifen (vorn 120/70-17, hinten 140/80-17) eignen sich sowohl für On- als auch für Offroad-Einsatz
Die Farbgestaltung des Flat Trackers wurde mit Dupli Color Mattlack aus der Spraydose bestritten. Der Tank erhielt einen roten Racing-Streifen, dazu passen farblich angepasste Felgenzierlinien und mit dem Reifenfarbstift nachgezogene Reifenschriftzüge optimal.
Inzwischen durfte der fetzige Tracker seine Praxistauglichkeit sogar auf der Rennstrecke beweisen. Beim ersten deutschen „Krowdrace“ in Diedenbergen bei Frankfurt verschaffte das Azubi-Bike sich den Respekt der hubraumstärkeren Konkurrenz und sorgte für jede Menge Wochenendfahrspaß auf der Piste.